Erdbeeren – Speise der Seligen
Was gibt es Köstlicheres, als frische Erdbeeren aus dem Garten. Die Königinnen der Früchte zählen zum beliebtesten Obst überhaupt. Von der Hand direkt in den Mund, mit Zucker überstäubt, auf dem Kuchen, im Eis, als Marmelade – die roten Beeren bereichern die Gartenküche vor allem im Frühsommer und Hochsommer.
Eigentlich sind es gar keine Beeren, die wir da essen:
botanisch gesehen handelt es sich um sogenannte Sammelnussfrüchte.
Auf einem fleischig aufgetriebenen Blütenboden sitzen winzige gelbe Nüsschen, das sind die wahren Früchte. Erdbeeren kurbeln die Gallen- und Leberfunktion an, wenn man während der Erdbeersaison kurmäßig jede Woche dreimal über einen Tag verteilt 125 g frische Früchte isst.
Aus den Blättern kann man einen heilkräftigen Tee zubereiten. 2-3 Esslöffel gehackte Blätter werden mit ¼ l heißem Wasser übergossen, 15 Minuten stehen gelassen und abgesiebt. Gurgeln mit dem lauwarmen Tee hilft bei Reizungen und Entzündungen der Mundschleimhäute. Getrunken lindert der Tee Magen- und Darmbeschwerden.
Erdbeeren sind übrigens nicht nur schön, sie machen auch schön: Zerdrückt man Erdbeeren und putzt sich mit diesem Mus gründlich die Zähne, strahlen diese wieder weiß. Eine Handvoll Erdbeeren, am besten Walderdbeeren, die mit 2-3 Esslöffeln Sahne zu einer Paste aufgemixt, als Maske auf das Gesicht aufgetragen werden und 15 Minuten einwirken, machen die Haut straff und zart.
Erdbeeren schmecken übrigens verblüffend anders, wenn man sie mit grünem Pfeffer würzt oder sie mit Aceto Balsamico und Minze mariniert. Nicht nur bei Kindern beliebt ist ein Erdbeermilchshake, für den man einfach Erdbeeren mit etwas Zucker und Milch aufmixt.
Erdbeerpralinen stellt man her, indem man ausgelesene, makellose Früchte zu einem Drittel oder zur Hälfte in dunkle bzw. weiße Kuvertüre taucht (den grünen Blattschopf als „Anfasser“ an den Früchten lassen).
Ein Erdbeerkuchen erhält durch Schokoladen-Erdbeerblätter eine außergewöhnliche Dekoration: Dazu taucht man kleinere Erdbeerblätter mit ihrer Oberseite in erwärmte Kuvertüre, lässt sie gut trocknen und zieht dann die grünen Blätter vorsichtig ab.
Erdbeeren einfrieren kann man sehr gut in Form von Püree. Erdbeeren werden mit Zucker (pro 1 kg Früchte etwa 200 g Zucker) püriert und – nach Geschmack – noch durch ein Sieb gestrichen, wenn man die kleinen Nussfrüchtchen nicht darin haben möchte. Mit dem Erdbeerpüree lässt sich rasch eine Erdbeertorte oder -roulade herstellen: ¾ l Sahne steif schlagen, 4 Blatt Gelatine einweichen, auflösen und unter die Sahne heben, 500 g Erdbeerpüree unterziehen, nach Belieben mit etwas Orangenlikör oder Cassis verfeinern, auf einen vorbereiteten Biskuitboden streichen.
Tipps zur Kultur von Erdbeeren:
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Erdbeeren nur an warmen, sonnigen, windgeschützten Plätzen anbauen
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Erdbeeren bevorzugen einen sehr humosen Boden, deshalb vor der Pflanzung und zur Düngung am besten reichlich Kompost in den Untergrund einarbeiten
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Mulchen mit Stroh hält den Boden feucht, unterdrückt Unkraut, senkt die Anfälligkeit gegen Grauschimmel und verhindert das verschmutzen der Früchte. Mulchdecken zwischen den Pflanzen jedoch erst nach der Blüte ausbringen, damit sich im Frühjahr der Boden gut erwärmen kann. Ähnliche Effekte zeigen schwarze Mulchfolien.
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Während der Fruchtentwicklung auf eine ausgeglichene Wasserversorgung achten, damit die Früchte regelmäßig, groß und saftig werden. Trockenheit und/oder stark wechselnde Bodenfeuchtigkeit hat Ernteeinbußen, missgebildete Früchte und Notreife zur Folge.
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Nach Abschluss der Ernte (bis spätestens 20. Juli) sollten bei einmaltragenden Sorten die Pflanzen entblättert werden. Dazu pflückt man alle älteren Blätter ab oder mäht die Erdbeerkultur mit Sichel, Sense oder Rasenmäher auf etwa 5-7 cm Höhe ab. Die Herzblätter dürfen nicht beschädigt werden. Vorteile der Entblätterung: der Ertrag des folgenden Jahres wird günstig beeinflusst, Infektionsquellen werden herabgesetzt, Ausläuferbildung wird unterbunden, die Bodenpflege lässt sich leichter durchführen.
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Ausläufer sollte man möglichst rasch von der Mutterpflanze entfernen, da sie die Pflanze viel Kraft kosten, was zu Lasten der Fruchtentwicklung geht. Zur Gewinnung von Jungpflanzen sind Ausläufer jedoch unentbehrlich, daher wählt man am besten einige wenige Mutterpflanzen aus, die bevorzugt der Vermehrung dienen, während die übrigen die Ernte sichern.